Die Stadtkirche St. Marien
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Unesco WelterbeKurzinfo für Eilige:

Die Stadtkirche ist das älteste noch bestehende Gebäude der Stadt. Teile der Kirche datieren aus dem 13. Jahrhundert. Die Wittenberger Stadtkirche war die Predigtkirche von Martin Luther und Johannes Bugenhagen. Auch heute noch gibt es hier eine lebendige Gemeinde.
In der Kirche finden wir eine Vielzahl von wertvollen Gemälden der Cranachs, deren kostbarstes zweifelsohne der berühmte Cranach-Altar ist. Aber auch viele Epitaphien aus der Cranach-Werkstatt sind sehenswert, ebenso wie das bronzene Taufbecken von Herrmann Vischer d.Ä. (1457).
Die berühmte Kanzel, von der Luther predigte, befindet sich als Leihgabe im Lutherhaus. Sie stand früher am Pfeiler gegenüber der jetzigen Kanzel.
Die Orgel stammt aus dem Jahr 1983. In der Stadtkirche finden regelmäßig Orgelkonzerte statt.

Öffnungszeiten der Stadtkirche:

Ostern - Reformationstag Montag bis Sonnabend 10.00 - 18.00 Uhr
Sonntag 11.30 - 18.00 Uhr
(Landesausstellung: 12:00 -18:00 Uhr)
Winterhalbjahr Montag bis Sonnabend 10.00 - 16.00 Uhr
Sonntag 11.30 - 16.00 Uhr
öffentliche Führung: tägl. 14:00 Uhr

Gottesdienst ist jeden Sonntag um 10.00 Uhr. Während des Gottesdienstes sowie bei Proben und Konzerten sind keine Führungen möglich.

Mitten in der Stadt erhebt sich als krönendes Bauwerk die Stadtkirche St. Marien. Als Luthers Predigtkirche ist sie besonders eng mit der Reformation verbunden. Viele Generationen haben an Ihr gebaut. Die ältesten Teile stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Um 1280 wird sie mit einem Haupt- und südlichen Nebenschiff als Marienkapelle errichtet (der heutige Altarraum). Nach 1400 wird sie unter Einbeziehung der Marienkapelle zu einem dreischiffigen Kirchenbau im spätgotischen Stil erweitert. Ihre heutige Gestalt war 1470 im wesentlichen fertig. Im Schmalkaldischen Krieg werden die gotischen Turmspitzen entfernt (1547), um auf den Plattformen Kanonen aufstellen zu können. Die heutigen achteckigen Turmspitzen werden dann 1557/58 errichtet. 1655/56 sind noch einmal Reparaturarbeiten an den Türmen nötig. Bei diesen Arbeiten entstand auch die steinerne Brücke zwischen den Türmen und die Brüstung wurde durch eiserne Gitter ersetzt. Seither ist die Form des Wittenberger Wahrzeichens unverändert geblieben.

Seit der Restaurierung 1928 hat das Kircheninnere annähernd wieder das gleiche Aussehen wie zur Reformationszeit.

Stadtkirche St. Marien
Stadtkirche St. Marien, Ansicht von Norden her
Mit dem Neubau der Turmspitzen 1557/58 wird in den Turmhauben auch eine Türmerwohnung geschaffen. Sie war die Dienstwohnung des städtischen Türmers, der rund um die Uhr nach Feuer Ausschau halten musste. Bis 1921 gab es das Amt des Türmers, die Witwe des letzten Türmers lebte noch bis zum 25. Mai 1945 in der höchsten Wohnung der Stadt. Wer in die Türmerwohnung mit 4 1/2 Zimmern und Küche hinauf wollte, musste 192 Stufen im Südturm heraufsteigen.

Wir betreten die Kirche von der Westseite zwischen den Türmen durch das Marienportal. Im Tympanon stehen neben der thronenden Maria mit dem Jesuskind die Apostel Petrus und Paulus. In der unteren Reihe finden wir Dorothea mit dem Körbchen, den Apostel Johannes mit dem Kelch, den König Sigismund mit dem Reichsapfel und Zepter, Nikolaus mit dem Bischofsstab und Katharina mit Rad und Schwert, alles Nothelfer von denen besondere Unterstützung erwartet wurde.

Marienportal
Das Marienportal der Wittenberger Stadtkirche
Nach dem Betreten des Kirchenschiffes fällt sofort große Reformationsaltar von Lucas Cranach auf. Einer Überlieferung zu Folge wurde er genau an dem Tag geweiht, als das Heer der Protestanten in der Schlacht bei Mühlberg von Kaiser Karl V. vernichtend geschlagen wurde (24. April 1547).

Die mittlere Tafel mit der Abendmahlsszene stammt aus den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts und ist nach neuesten Forschungen in wesentlichen Teilen ebenfalls schon Lucas Cranach d.J. zuzuschreiben. Inmitten der Runde der Jünger erkennen wir Martin Luther als Junker Jörg. Der Mundschenk, der ihm den Becher reicht ist wohl Lucas Cranach d.J., links neben ihm sitzt der Buchdrucker Hans Lufft.

Die beiden Seitenflügel und die Predella werden Lucas Cranach d.J. zugeschrieben. Auf den vier Einzelbildern sind wittenberger Persönlichkeiten der Reformation bei den Grundpfeilern des Protestantismus zu erkennen: Melanchthon bei der Taufe, Luther als Junker Jörg beim Abendmahl, Bugenhagen bei der Beichte und Lucas Cranach, Katharina v. Bora und Luther auf der Kanzel bei der Predigt.

In der Kirche und besonders im Altarraum sind noch eine Vielzahl weiterer Kunstwerke zu bewundern. Beispielhaft seien hier nur der Epitaph für Paul Eber "Im Weinberg des Herrn" (Lucas Cranach d.J., 1569) und das Taufbecken von Hermann Vischer (Nürnberg 1457) genannt.

Der Cranach-Altar
Der Cranach-Altar
Die Orgel auf der Westempore wurde 1983 von der Firma "Sauer" aus Frankfurt/Oder gebaut. Sie verfügt über 53 Register mit 4205 klingenden Pfeifen auf drei Manualen.

In Vorbereitung von Martin Luthers 500. Geburtstag wurde sie von der Gemeinde in Auftrag gegeben. Beim Bau der Orgel wurden Teile der vorherigen Orgeln mit verwendet. Das große Mittelfeld des Prospektes wurde aus der Orgel von 1811 übernommen und einige Register der Orgel von 1928 wurden ebenfalls wiederverwendet.

Hier in der Stadtkirche St. Marien zu Wittenberg sind natürlich auch die meisten der Lieder von Martin Luther, die heute noch im Evangelischen Kirchegesangsbuch zu finden sind, das erste mal im Gottesdienst gesungen worden.

Mobiltelefon als Reiseführer: 08122 9999 5681 10 (2:16 min.) - Stadtkirche
Mobiltelefon als Reiseführer: 08122 9999 5681 11 (1:33 min.) - Mahnmal

Sauer-Orgel, 1983
Sauer-Orgel, 1983
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Die Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg

Die Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg"Wer könnte in die Geschichte und Gegenwart, in die Kunst und Theologie der Wittenberger Stadtkirche besser einführen als Albrecht Steinwachs, der - in der Nachfolge Bugenhagens - von 1976 bis 1997 das Amt des Superintendenten bekleidete und 21 Jahre lang - wohl nicht nur beruflich, sondern existetiell - mit der Stadtkirche lebte." (Aus dem Vorwort von Dr. Stefan Rhein, Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt)

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